Barrierefreie Website 2025

So vermeiden Sie 100 000 € Bußgeld und gewinnen neue Kunden

Barrierefreie Website 2025

Am 28. Juni 2025 tritt der European Accessibility Act (EAA) in allen EU-Staaten in Kraft. Deutschland setzt ihn mit dem Barrierefreiheits­stärkungsgesetz (BFSG) um. Ab diesem Stichtag müssen digitale Produkte und Dienstleistungen, darunter Websites und Online-Shops, barrierefrei sein.

Was als trockene Richtlinie klingt, hat konkrete Folgen: Fehlt die Barrierefreiheit, kann die Marktüberwachung Ihre Seite vom Netz nehmen oder Bußgelder verhängen – laut § 37 BFSG bis zu 100 000 Euro pro Verstoß.

Wen betrifft das konkret?

Betroffen sind vor allem mittlere und große Unternehmen: Online-Shops, SaaS-Plattformen, Banken, Reiseportale, Streaming-Anbieter, Ticket-Systeme und Hersteller von Smart-Geräten müssen die Regeln vollumfänglich einhalten. Ganz kleine Betriebe mit weniger als zehn Mitarbeitenden und maximal 2 Mio € Jahresumsatz bekommen dagegen ein paar Ausnahmen – sobald sie darüber liegen, greift das Gesetz in vollem Umfang. Die Frage ist also nicht „ob“, sondern „wie schnell“ Sie aktiv werden.

Nach Angaben offizieller Stellen lebt rund ein Viertel der EU-Bevölkerung mit dauerhaften Einschränkungen, während aktuelle Web-Scans zeigen, dass fast 95 % aller Startseiten noch kritische WCAG-Fehler enthalten. Jede nicht beschriftete Schaltfläche, jeder zu schwache Farbkontrast vergrößert die Distanz zu diesen Kundinnen und Kunden – und schadet gleichzeitig Suchmaschinen-Ranking und Markenwahrnehmung.

Die rechtlichen Risiken sind nur die Spitze des Eisbergs. Abmahnungen durch Wettbewerber, Reputationsschäden in sozialen Medien und entgangene Umsätze treffen Unternehmen weitaus härter als eine einmalige Geldbuße. Wer stattdessen frühzeitig auf Barrierefreiheit setzt, erschließt neue Zielgruppen und verbessert Conversion-Rates, weil Formularprozesse, Navigation und Content klarer strukturiert sind.

Fünf schnelle Business-Gewinne einer barrierefreien Website

  • Mehr Reichweite: Suchmaschinen honorieren semantisch sauberen Code und Alternativtexte.
  • Höhere Conversion: Klare Fokusführung und verständliche Formulare senken Warenkorbabbrüche.
  • Weniger Support: Nutzer finden Informationen selbst, das Ticket-Volumen sinkt.
  • Besseres Employer-Branding: Inklusion stärkt Ihr Image bei Fachkräften.
  • Rechtssicherheit: WCAG-Konformität schützt vor fünfstelligen Bußgeldern.

Beim Gestalten einer barrierefreien Website sollten Sie insbesondere auf ausreichenden Farbkontrast (z. B. 4,5:1 zwischen Hintergrund und Text), gut sichtbare Fokusindikatoren für alle interaktiven Elemente und eine vollständige Tastatur-Navigation achten; Bilder brauchen aussagekräftige Alt-Texte, Formulare klare Labels und Fehlermeldungen. Damit passen Sie die Seite für Menschen mit eingeschränkter Motorik an – zum Beispiel Personen mit Zittern oder nur einer funktionierenden Hand, die auf große Buttons und genügend Abstände zwischen Links und Eingabefeldern angewiesen sind. Eine konsistente Überschriftenstruktur verbessert die Orientierung, und durch Zoom- und Spracherkennungs-Support lässt sich die Seite auch ohne Maus bedienen. Mehr Details zu den Kriterien finden Sie in den WCAG-Richtlinien.

All diese Schritte orientieren sich an den Empfehlungen der Bundesfachstelle Barrierefreiheit, die klar betont, dass das nationale BFSG für die Praxis ausschlaggebend ist. Durch die Umsetzung in Design und Code vermeiden Unternehmen nicht nur rechtliche Risiken, sondern erschließen sich auch neue Zielgruppen und heben sich im Markt positiv ab. Hilfreich bei der Umsetzung kann das WAVE-Plugin sein, mit dem Sie Schwachstellen direkt im Browser erkennen und gezielt beheben, um Ihre Website bis zum 28. Juni 2025 barrierefrei, benutzerfreundlich und zukunftssicher zu gestalten.